Habe gedreht wie Flasche leer

Warum machen wir nicht mal ne Bottle-Show? So war der Auftrag an die Menschen, die „Angel“ produzieren. Und das haben sie getan. Und zwar im doppelten Sinne. Zwar wird nicht an der sprichwörtlichen Flasche gedreht, aber sie spielt in Teilen (hehe) eine wichtige Rolle. Und ist doch eher ein Vehikel, um alle Beteiligten das Gedächtnis verlieren zu lassen. Das ist drüben in der Mutterserie noch mit Kristallen passiert, hier isses eben ein weiteres Ritual auf dem Hotelflurboden, wo wir doch gerade erst mit viel Mühe das Pentagram entfernt hatten. Und tatsächlich muss man ein paar Kröten schlucken: Es ist zB etwas unglaubwürdig, dass die inzwischen gefühlt 40-jährigen Gangmitglieder immer noch denken, sie wären Anfang 20. Die Tatsache, dass Lorne erstmal aus dem Sichtfeld taumelt, um dort das Bewustsein zu verlieren, ist schon seeeehr passend. Aber dafür darf er ja auch als Showmaster durch die heutige Folge führen, was erstaunlich stimmungsvoll rüberkommt. Zudem WIR uns im Verlauf der Besprechung erarbeiten, dass wie hier einen Lorne der späten vierten Staffel sehen, der mit seinem Wissen eine bittere Rückschau auf Ereignisse macht, die eigentlich total albern sind, aber durch den Rahmen einen melancholischen Touch bekommen. Und wir müssen hier echt mal wieder die Regie loben. Der, dessen Name nicht genannt wird, zaubert wirklich erstklassige Bilder auf den Bildschirm und alles in allem wirkt die Inszenierung extrem modern. Angel ist immer mehr im 21. Jahrhundert angekommen. Und wir? Wo finden wir uns wieder? Auf der Tanzfläche? Nein, dazu gibt es doch zu viele Kleinigkeiten, die uns stören und sich zu einem zu großen Haufen ansammeln.
Aber wir freuen uns, dass Antje erneut ihr Zimmer im Hotel bezogen hat, um mit uns diese Folge zu besprechen und das wird nicht das letzte Mal gewesen sein.