Beischlaf in verschiedenen Konstellationen
Achtung liebe Kinder: “Er hatte ein Kondom dabei” hilft nur, wenn das Tütchen auch tatsächlich über das Lümmelchen geschoben wird, sonst wacht man 1 2 3 morgens mit einem Kugelbauch auf. Diese Erfahrung muss die gute Cordelia machen, nachdem sie mit einem ziemlich langweiligen Künstlertypen in die Kiste gehüpft ist.
Die wundersam schnelle Schwangerschaft ist nicht nur ein inzwischen halbtotgerittenes Klischee-Pferd, sondern auch ein untrügerisches Zeichen, dass da irgendwas Dämonisches hinterstecken muss. Ein Verdacht, der von Dr Wassermann nur bestätigt werden kann. Der würde sich bei 7 Herzschlägen und stark säurehaltigem Fruchtwasser auch lieber heute als morgen in Doctor WEIHwassermann umbenennen. Nach einer garibaldiesquen Befragung der Hauptverdächtigen AUF EINEM SCHIESSPLATZ (D’oh!) kann Angel den dämonischen Nabelschnurzieher ausfindig machen und eine Abtreibung per Abreibung organisieren. Unter sagen wir mal einer fragwürdigen Auslegung der Naturgesetze. Und der verpassten Chance, ein Best of von Mr Freeze zu zitieren.
Und wie finden wir dat janze? Nun, die dämonische Schwangerschaft ist ein Movietrope, das inzwischen deutlich ausgeleierter ist, als das Bindegewebe von Troi und Cordie nach der Blähbauchphase. Dazu kommt, dass Cordelia eigentlich so gut wie gar nicht agiert, ausser einmal Wesley zu schlagen (DAS hätte Troi mal machen sollen) und mit dem Widerschönling in die Kiste zu hüpfen. Ansonsten ist sie einfach mal die komplette Folge lang das Objekt. Und das tut ihr Unrecht. Am Ende hat sie was gelernt, Männer sind zwar immer noch scheiße, LA immer noch oberflächlich und Sex immer noch Böse, aber auf Angel und Wes, da kannse sich verlassen. Und das wird uns auch Cpt Planetlike um die Ohren gehauen, puh. Die Story ansich ist also eigentlich ein Totalausfall, aber wie so oft gibt es unglaublich tolle Dialoge, Slapstickeinlagen und die vermutlich bestinszinierte Nichtkampfszene der Film- und Seriengeschichte. Wie Angel und Wesley einfach nur immer wieder (und jedesmal dreckiger) ins Haus rennen, aus dem lediglich Kampfgeräsuche dringen, das ist erstklassiges “don’t show but tell” und comedy gold für einfache Gemüter wie uns.
Wir wippen deshalb mit dem Fuß und würden auch auf die Tanzfläche gehen. Und sei es nur, damit uns dieser nervige Fotograf nicht volllabert am Bistrotisch. Aber es reicht beim besten Willen nicht ganz für den Tanz der Freude.
3 Kommentare