Gunns Stars Paradise
Puh. Was soll man sagen, wir sind wieder mal in Gunns alter Hood. Aber im Gegensatz zu vorangegangenen Folgen hat nicht das alte Weißbrot Shawn Ryan mit seinen Goldfingerchen das Drehbuch verfasst, sondern ein gewisser…*blätter* Tim Miner oder so. Der hat sonst eigentlich ja auch ein Händchen für Charaktere und Dialoge, aber diese Folge ist – das hat er auch selbst gesagt – eher in der Kategorie Vollversagen einzuorden. Und das liegt nicht, wie Herr Minear meint, am Regisseur, der eine eigentlich ganz gute Arbeit hingelegt hat. Aber von vorn: Wir wissen nicht wies Euch geht, aber eine Bar, in der ich anderen nicht in die Fresse hauen kann, mein Gegenüber seinerseits aber schon, würde vermutlich auf der Liste unserer Lieblingskneipen eher im unteren Drittel angesiedelt sein. Jetzt mal ehrlich, diese Festlegung auf rein dämonische Gewalt ist ja wohl ein Designfehler, der sich spätestens nach der zweiten Nachfrage eigentlich von selbst beheben müsste. Ob Gunns ehemaligen Leute von dem Zauber wussten sei dahingestellt. Auf jeden Fall haben sie dank eines unsympathischen (und sehr platt geschriebenen) Neuzugangs umgesattelt. Statt sich wie bisher gegen Vampire in der Nachbarschaft zu verteidigen, gehen sie jetzt aktiv auf Dämonenjagd, ganz gleich, ob Kinderfresser oder sympathischer Snitch. Und so müssen wir uns nach einer tollen Auftaktszene leider jäh von unserem Lieblings-Merl verabschieden, der seine Schuldigkeit offenbar getan hat und dessen Tod dann aber auch noch erschreckend beiläufig ist. Gunn hängt gewissensmäßig zwischen zwei Beichtstühlen und muss sich entscheiden, ob er für die Dämonenjäger oder den Vampir mit der Seele arbeiten soll.
Klingt pronzipiell alles ganz okay, auch die Frage, inwieweit seelenbehaftete Menschen böser sein können, als seelenlose Vampire. Das wird aber alles nur grob angerissen und dafür gefühlt stun-den-lang gequatscht. Die Folge ist sowas wie “Picard” im Schnelldurchlauf: Gute Momente, die im nächsten mit der Arsch wieder eingerissen werden, unglaubliche Pacingprobleme, ständig werden neue Fässer aufgemacht, ohne die alten zu schließen und wer für die Handlung nicht mehr benötigt wird, der stirbt eben. Tja.
Gefühlt kommt diese Folge auch deutlich zu spät in der Serie, denn Gunn war inzwischen eigentlich schon deutlich mehr in die Detektei integriert, als hier behauptet wird. Vor einem Totalausfall rettet die Folge lediglich der erste Auftritt von Merl, die drei Furien (Mhhhhhhmmmm….Aaaaaangel!) und der Softdrinkschlürfende Yarbnie Dämon. Ansonsten haben wir nicht die geringste Lust zu tanzen, hängen an der Bar und üben im Kopf den
Tanz der Schande
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